Die amerikanische Künstlerin Dina Wakley (hier geht es zu ihrer Website) ist nicht nur durch ihre Kunst bekannt, sondern auch für die vielen tollen Produkte, die sie mitentwickelt. Ob mit Farbe oder Schablonen, sie hat viele Art Journalerinnen und Mixed Media Künstlerinnen inspiriert. Als sie vor 2-3 Jahren mit einem Art Journal herauskam, das aus vier unterschiedlichen Papiersorten bestand, war die Aufregung groß: so was gab es noch nicht. Bisher musste man sein Art Journal selbst erstellen, wenn man so eine große Vielfalt wollte.
Vorab: sie ist nicht erste, die mit ihrem eigenen, besonderen Art Journal herausgekommen ist: ob Dyan Reaveley oder Donna Downey, jede hat versucht, dem Journal ein eigenständiges Profil zu verpassen und sich so von der Masse an (nicht immer überzeugenden) Notizbücher hervor zu tun.
Ich war von ihrer Idee, Jute, unbehandelte Leinwand, Aquarellpapier und Packpapier in einem Journal zu kombinieren sehr begeistert. Auch die Größe entspricht meiner Lieblingsgröße: 36,1 x 26 x 2,7 cm (also A4 groß und gut befüllt). Das ist auf jeden Fall anders, spannend, viel versprechend, wenn auch nicht günstig. Mit über 30€ gehört dieses Journal zu den teuren Exemplaren.
Es gibt nicht das perfekte Notizbuch, es gibt nur das Notizbuch, dass zu Dir passt. Bei mir muss das Papier oder der Hintergrund gut mit Feuchtigkeit umgehen: ich male gerne mit Wasserfarben und Aquarell und benutze gerne Wasser um unterschiedliche Effekte zu erzielen. Auch klebe ich meine Kollagen gerne mit Matt Medium und nicht mit einem Klebestift. Und leider musste ich feststellen, dass Dinas Media Journal genau dafür nicht gemacht ist.
Im Video zeige ich Dir Beispiele, warum dieses Art Journal für mich ungeeignet ist. Das Jute (aufgrund der losen Fäden) schlecht mit nasse Farben umgehen kann, ist nicht überraschend, aber die größte Enttäuschung für mich ist das Papier. Obwohl es aus Baumwolle ist, finde ich es für Aquarell oder Acrylfarben völlig ungeeignet. Ob mit Gesso (das Dina im Gegensatz zu mir liebt) oder ohne, die Seite wellt sich, die Wasserfarbe fließt schlecht.
Als das Video herauskam, habe ich einige negative Kommentare wegen meiner negativen Kritik erhalten. Ich kenne auch einige Künstlerinnen, die dieses Journal lieben. Aber für mich ist es nichts. Ich habe seit dem Upload des Videos vor über einem Jahr nicht mehr in diesem Journal gearbeitet, weil ich mich a) durch das Papier oder die Jute wenig inspiriert fühle und b) auch kein Spaß habe, eine Seite zu kreieren, wo ich nur gegen das Papier ankämpfe.
Die Frage, die Du Dir stellen solltes: Ist dieses Journal etwas für mich? Wenn Du folgende Fragen mit ja beantwortest, dann solltest Du den Kauf des Media Journals andenken:
Hast Du alle Fragen mit nein beantwortet? Dies ist kein Grund zu versagen, denn es gibt ja ganz viele andere Optionen. Und wenn Du Dein ideales Journal noch nicht gefunden hast, dann kannst es immer noch selbst erstellen!