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Wer realistisch malen oder zeichnen will, steht unweigerlich vor der Frage: Wie bringe ich etwas Dreidimensionales auf Papier oder Leinwand? Etwas Körperhaftes oder Voluminöses soll in der Malerei auf einer ebenen Fläche dargestellt werden. Bei diesen Überlegungen kommt man schnell auf die Zentralperspektive oder die Farbperspektive. Hier geht es darum, mit Hilfe physikalischer Gesetze einen Eindruck von Tiefe und Größenverhältnissen in unseren Bildern darzustellen.

Viele Künstler lassen sich von den mathematischen Erklärungen abschrecken. Dabei reicht es eigentlich aus, die einzelnen Punkte zu verstehen, um realistischer malen zu können. In diesem Beitrag geht es darum, das räumliche Sehen auf eine ebene Fläche zu übertragen. Wir wollen eine perspektivische Zeichnung erstellen, und zwar mit Hilfe der Zentralperspektive und der Farbperspektive. Natürlich ist dieses Thema vor allem für das Urban Sketching, die Architekturperspektive oder die Plein Air Malerei relevant. Dennoch ist ein grundlegendes Verständnis dieser physikalischen Regeln wichtig, um unsere Umwelt besser wiedergeben zu können.

Welche Perspektiven gibt es?

Es gibt viele Perspektiven. Ich werde mich hier auf die wichtigsten konzentrieren. Und zwar die, die dir helfen, deine Zeichnungen besser zu machen.

Die Zentralperspektive

Weil wir zwei Augen haben, nehmen wir Gegenstände als Volumen wahr. Sie erscheinen als dreidimensionale Gebilde. Jeder Punkt im Raum strahlt, vereinfacht gesagt, linienförmig zu jedem Auge. Wir haben gelernt, die Informationen so zusammenzusetzen, dass wir ein Gefühl für die Entfernung, die Größe und auch die Form des betrachteten Gegenstandes bekommen.

Flächen, die sich direkt vor dir befinden, sind einfach. Linien, die parallel zu Dir verlaufen, kannst Du auch parallel auf Deinem Bild darstellen. So wird die Vorderseite eines Würfels, der vor Dir liegt, quadratisch dargestellt. Aber was passiert mit den Flächen, die sich von Dir weg bewegen?

Die bekannteste Zentralperspektive: die Fluchtpunktperspektive

Die bekannteste Zentralperspektive ist die Ein-Punkt-Perspektive mit einem Fluchtpunkt. Lassen wir unsere Augen unendlich weit in die Ferne blicken, so treffen sich die Blicke in der Ferne in einem Punkt: die Ein-Punkt-Perspektive. Diese Fluchtpunktperspektive, auch Zentralperspektive genannt, ist zutreffend, wenn die Fläche vor dem Betrachter frei ist. Alles scheint in einem Punkt zusammenzulaufen. Wenn man auf einer Straße steht und in die Ferne blickt, erscheinen die Häuser, Menschen oder Bäume in der Ferne kleiner. Alles scheint zusammenzulaufen.

1-Punkt-Zentralperspektive mit Fluchtpunkt

1-Punkt-Zentralperspektive mit Fluchtpunkt

Eckperspektive oder Übereck-Perspektive

Wie bei allem, was zu einfach ist, wirst Du schnell feststellen, dass die 1-Punkt-Perspektive an ihre Grenzen stößt. Sobald sich ein Objekt vor Deinen Augen befindet, kannst Du keine Hilfslinien in der Mitte zusammenführen: Dein Blickwinkel wird durch das Objekt verdeckt. In der Stadt passiert das zum Beispiel, wenn Du Dich an eine Hausecke stellst.

Hier hilft Dir die Zweifluchtpunktperspektive. Das Prinzip ist ähnlich wie bei der Fluchtpunktperspektive, aber statt einem hast Du zwei Punkte. Du bestimmst zwei Punkte, die sich auf deiner Blickhöhe befinden (die Punkte können auch außerhalb des Blattes liegen) und lässt alle Linien auf diese beiden Punkte zulaufen. Dieses Prinzip ist wichtig für Gegenstände, Formen und Personen im Raum.

Augenhöhe oder die 3 Punktperspektive

3-Punkt Perspektive

Manchmal möchte man auch ein Gefühl von Größe im Bild erzeugen: Entweder ist man viel größer als das gemalte Objekt, oder man ist viel kleiner. Dann benutzt Du die 3-Fluchtpunkt-Perspektive. Zusätzlich zu den beiden Punkten am Horizont legst Du einen Punkt tief oder hoch im Bild als dritten Fluchtpunkt fest. So kannst Du die Froschperspektive (der dritte Fluchtpunkt ist oben im Bild) oder die Vogelperspektive (der dritte Punkt ist unten im Bild) erzeugen. So sieht es aus, als ob Du von unten nach oben schaust oder umgekehrt.

Grundsätzlich empfehle ich Dir, die Zentralperspektive mit einfachen Formen auszuprobieren (mit geraden Linien oder Kreisen). Die Hilfslinien können dann einfach in die Skizze eingezeichnet werden. Je mehr Erfahrung Du sammelst, desto komplexer können die gewählten Objekte und Landschaften werden. Lass Dich nicht entmutigen, wenn es am Anfang nicht gleich klappt. Ich empfehle Dir auch, meinen Blogbeitrag Zeichnen lernen zu lesen. Dort gebe ich Dir weitere Tipps, wie Du realistischer zeichnen kannst. Betrachte die Zentralperspektive einfach als Hilfsmittel!

Farbperspektive

Je weiter ein Gegenstand von uns entfernt ist, desto kleiner erscheint er. Das versuchen wir mit der Zentralperspektive darzustellen. Außerdem verschwimmen die Konturen. Details verschwimmen und verschwinden. Im Allgemeinen erscheinen uns die Farben blasser und heller. Schwarz erscheint zum Beispiel gräulich.

Die wahrgenommene Farbe von Gegenständen ändert sich auch mit der Entfernung. Die Lichtwellen werden von den Luftmolekülen geschwächt und absorbiert. Je weiter der Gegenstand entfernt ist, desto größer ist die Farbverschiebung zu kühleren Tönen. Unser Auge hat gelernt, Gegenstände in kühleren Blautönen als weiter entfernt wahrzunehmen. Diese Erkenntnis solltest du dir beim Malen zunutze machen, um ein Gefühl von Tiefe zu erzeugen.

Das heißt, wenn Du Bäume malen möchtest, solltest Du die nahen Bäume in wärmeren Grüntönen mit klaren Umrissen malen, den weiter entfernten Wald dagegen in kühleren, blasseren Tönen, wobei die einzelnen Bäume nur schwer zu erkennen sein sollten. Mehr über die Wirkung und den Einsatz von Farbe in der Malerei findest du im Farbkreis.

Beide Perspektiven, die Zentralperspektive und die Farbperspektive, sind wichtige Möglichkeiten, deine Bilder realistischer wirken zu lassen! Viel Spaß beim Ausprobieren und Üben!

Deine Karli

Autor Karli S.

Ich bin eine leidenschaftliche Art Journalerin & Mixed-Media Künstlerin und begleite Dich auf Kreatives Leben. Bei Fragen und Anregungen wende Dich einfach an fragen@kreatives-leben.com

Karli S.

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