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Als Französin liebe ich es zu "coller", zu kleben. Ich benutze dabei unterschiedliche Papierstücke und setze diese wieder neu zusammen. Dabei entstehen kleine Collage Kunstwerke. Warum Collagen als Kunstform durchaus seine Berechtigung haben und worauf es beim Collagieren ankommt, zeige ich Dir in diesem Beitrag. Denn was Braque und Picasso, die ältesten und bekanntesten Collagekünstler, zu Kunstwerken inspiriert hat, ist ein toller Einstieg auch für Hobby-Künstler. Zeichnen- oder Malkenntnisse sind hier nicht notwendig. Phantasie und ein Gefühl für Komposition ist alles, was es dazu braucht.

Collage Beispiel: Stillleben mit Tenora - Georges Braque 1913 (Bildquelle: Moma)

Was ist eine Kunstcollage?

Collage kommt vom französischen Wort "coller" (kleben) und bezeichnet ein zweidimensionales Werk, das aus Papierfragmenten zusammengesetzt wird. Was als Klebebilder oder "das neue Material" anfing, ist aus der Kunst nicht mehr wegzudenken. Bei den Kunstcollagen werden neue Texturen und häufig auch Texte zusammengefügt. Aber die Collage-Künstler beschränken sich nicht nur auf Papier. Ob Leder, Glas oder Metall, alles was sich auf einer Leinwand oder auf Papier ankleben lässt, wird benutzt. Die Einzelstücke interagieren und erschaffen so ein neues Ganzes

Heute bedienen sich immer mehr digitale Künstler dieser Kunstmethode. Fotocollagen sind aus der Fotografie nicht mehr wegzudenken. Und können auch von Laien über unterschiedliche Apps erstellt werden. So können montierte Motive erstellt werden.

In der Kunst steht Collage für Schnelllebigkeit und Flüchtigkeit. Die einzelnen Stücke können alleine für sich stehen, oder sind Teil eines großen Ganzen. Die Kurzlebigkeit zeigt sich leider auch bei der Auflösung des Papiers (z.B. beim Zeitungspapier), da dieses Papier einen hohen Holzanteil hat und sich schnell abbaut. Ein Problem für die Restaurateure!

Kunstcollagen erstellen

Viele fangen damit an, Collagen aus Zeitschriftenschnipseln zu erstellen. Dabei werden ansprechende Bilder oder Wörter ausgeschnitten. Aber um Collagen zu machen, kannst Du auch folgendes benutzen: 

  • Fotos (eigene oder auch ausgedruckt aus dem Netz)
  • Zeitungs- und Zeitschriftenbilder und -Texte
  • Tapetenstücke
  • Pack- und Geschenkpapier
  • alte Stücke aus Papier (alte Briefe, Briefmarken, Zugtickets, etc.)
  • Papierschnipsel alter Werke
  • Washipapier

Natürlich kannst Du auch Teile aus Leder, Metall nehmen oder Fundstücke aus der Natur einsetzen. Wichtig ist es, dass das Collagematerial, das Tragemedium (Papier, Leinwand, etc.) und das Klebemittel aufeinander abgestimmt sind. Für meine großen Papier-Collagen benutze ich am liebsten Matt Medium oder Acrylbinder (matt). Dieses lässt sich einfach mit dem Pinsel auftragen und trocknet transparent und nicht glänzend aus. Für einfache Collagen reicht ein Klebestift. Für größere Stücke (wie Knöpfe oder Schrauben) kannst Du Heizkleber oder Strukturpaste benutzen. 

Neben den Papierfragmenten, dem Tragemedium und Klebstoff sind auch Schere, Cuttermesser, Schneideunterlage und Lineal hilfreich. Und natürlich kannst Du das Bild auch mit Stiften und Farben weiterverarbeiten. Collage und Acryl sind sehr beliebte Materialien, da Acryl sich auf jedes Papier unproblematisch auftragen lässt (Ölfarbe hinterlässt einen Ölrand auf dem Papier, und Aquarell reagiert auf jedes Papier sehr unterschiedlich). So entstehen schöne Mixed Media Werke.

Wie macht man nun eine Collage? 

Eine Grundidee für ein Bild ist immer hilfreich, aber manchmal ist es einfacher, sich vom vorhanden Material inspirieren zu lassen (siehe auch das Bonus-Kapitel "Papiere organisieren"). So gehst Du vor:

SCHRITT 1

Sichte Deine Schnipsel

Basierend auf dem was Du vorfindest, entscheide Dich für eine Collage Idee. So kannst Du kleine poetische Texte kreieren, phantasiereiche Bildgeschichten entwickeln. Was inspiriert Dich? Was passt zusammen? Können spannende Widersprüche erzeugt werden?

sCHRITT 2

Probiere unterschiedliche Kompositionen aus

Abhängig von Deiner Collageidee, legst Du die unterschiedlichen Papierstücke neben oder übereinander. Evtl. musst Du einzelne Bereiche wegschneiden. Bedenke, Du kannst auch einen zerfransten Rand haben. Nicht alles muss geschnitten sein, es kann auch per Hand gerissen werden. Bewege alle Teile im Raum, bis Du eine geeignete Komposition gefunden hast.

sCHRITT 3

Klebe alles an

Nun müssen alle Teile in umgekehrter Reihenfolge aufgeklebt werden. Damit Du alles genauso einklebst, solltest Du folgendes machen. Zeichne einzelne Merkpunkte auf dem Bildträger an. Lege einen Karton auf Dein Bild (wie ein Sandwich) und drehe alles um 180°. Damit ist das Stück, das zuerst angeklebt werden muss, oben. So kannst Du Dich Schicht für Schicht durchkleben, bis das letzte, oberste Stück angeklebt wurde.

Bereite alles vor (Schritt 1.)

Das fertige Bild (Collage Acryl-gemischt)

Im Gratis Art Journal Leitfaden zeige ich Dir, wie Du diese Collage erstellen kannst

10 unterschiedliche Collage-Ideen

Du suchst nach Collage Kunst Ideen? Das Wichtigste vorab: die Inspiration kommt meist mit dem zufällig ausgewählten Papier-Fragmenten.  Hier findest Du 10 verschiedene Collagetechniken, wie Du Dein (erstes) Collage-Kunstprojekt angehen kannst. Es sei angemerkt, dass diese Collagen-Arten miteinander vermischt werden können:

  1.  Farbenharmonie
    Suche Dir Bilder und Motive aus, die farblich miteinander harmonieren (dies ist zum Beispiel beim oberen Beispiel zu sehen). Eventuell entsteht dabei eine kleine Geschichte und ein Wort oder ein Satz fasst alles zusammen. Aber die gemeinsame Klammer ist die Farbpalette. 

  2. Geschichte und Poesie
    Inhaltlich entdeckst Du in Deiner Sammlung Motive, die zusammen eine Geschichte erzählen. Suche nach Menschen und Tieren, diese können Deine Phantasie anfeuern. Es müssen natürlich keine echten, existierende Geschichten sein. Mit geeigneten Wörter entsteht ein poetisches Bild. 

  3. Surreales
    Durch das Zusammenbringen von Teilen, die nicht zusammenpassen (z.B. den Kopf eines Tieres auf einem Menschenkörper oder zu große Lippen auf einem Gesicht) entstehen überraschende Gebilde voller Phantasie. Es passt nicht, gibt es hier nicht. Es darf ruhig verrückt sein.

  4. Klassiker Pop-Art
    Die Mona Lisa reloaded? Warum nicht. Jedes existierende Kunstwerk der Klassik, kann entweder ausgedruckt und mit neuen Gegenständen ergänzt, oder als Collage neu interpretiert werden. Popig, lustig.

  5. Flächen-Fantasie
    Hier werden einzelne Flächen aus einem großem Bild ausgeschnitten und durch andere Musterflächen ersetzt. Ein Kleid ist plötzlich der Himmel, der See besteht aus einer Rasenfläche. Unerwartet und spannend!

  6. Geometrie 
    Hier ist weniger das Motiv als das Papiermuster oder -farbe wichtig. Die unterschiedlichen Papiere werden in Form geschnitten und zu Motiven zusammengesetzt. Es können Menschen, Blumen, Tiere, Buchstaben etc. neu kreiert werden. Natürlich können auch nur abstrakte Formen ausgeschnitten werden. 

  7. Hintergründe
    Wer meine Kunst kennt, weißt ich arbeite gerne mit Masterboards: es sind Hintergrundflächen, die aus verschiedenen Papierstücken (transparent, bemustert, strukturiert) etc. bestehen. Hier ist nicht das Motiv das Relevante, sondern es wird ein Hintergrund für ein Bild oder für geometrische Formen für Collagen kreiert.

  8. Decoupage:
    Decoupage ist eigentlich ein Kunsthandwerk. Aber übersetzt auf Collagenkunst geht es darum, mehrerer Kopien des gleichen Bildes übereinander zulegen und dadurch ein Gefühl von Tiefe im Bild zu erzeugen.

  9. Mixed Media
    Bei Mixed Media werden unterschiedliche Kunstmedien miteinander gemischt. Z.B. Collage mit Acryl und weiteren Medien. Ich benutze zum Beispiel Acrylfarbe, um die verschiedenen Teile zusammenzubringen, bzw. um die fehlenden Teile des Motivs zu ergänzen. Die Grenze zwischen der Collage und dem gemalten Bild sind somit fließend. 

  10. Decollage
    Eigentlich ist Decollage das Gegenteil von Collage. Hier werden einzelne Stücke einer mehrschichtigen Collage nach dem Trocknen wieder abgerissen. So wird das Verborgene, Abgeklebte wieder zum Vorschein gebracht. 


Bonus - Papiere organisieren

Jeder, der mit Collagen angefangen hat, weiß, dass die größte Herausforderung ist, seine Collagestücke gut zu organisieren. Hier also ein paar Ideen nach welchen Methoden, Du Deine Papierstücke ordnen kannst. Z.B. nach: 

  • Farbe - eignet sich insbesondere für Collage Idee 1. und 6.
  • Motiv - insbesondere gut für  Collage Idee 2. und 3.
  • Größe - hilft Dir insbesondere wenn Du gerne Hintergründe oder Flächen-Fantasien entwickelst
  • Textlänge - Wenn Du gerne mit Buchstaben und Wörtern arbeitest, ist ein kleines Wortlexikon (alphabetisch geordnet) sehr hilfreich. Auch sind fertige Gedichte und Sprüche nützlich.

So viel sei verraten: die Menge an Papierschnipsel nimmt stetig zu. Entmiste regelmäßig! Eine Kollegin hat drei kleine Kartons. Neue Schnipsel kommen immer vorne rein. Sobald der Platz eng wird, werden alte Stücke (die hinteren Papierstücke) entsorgt. 

Collage was ist das?

Diese Frage stellst Du Dir hoffentlich nicht mehr. Ich hoffe, im Gegenteil, Du bist bereit loszulegen.
Collage, ja bitte! Viel Freude damit!

Autor Karli S.

Ich bin eine leidenschaftliche Art Journalerin & Mixed-Media Künstlerin und begleite Dich auf Kreatives Leben. Bei Fragen und Anregungen wende Dich einfach an fragen@kreatives-leben.com

Karli S.

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