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Bild abpausen oder
"Ich kann nicht zeichnen"

Wenn Du diesen Satz noch nie gesagt hast, ist diese Website nichts für Dich. :-). Für alle anderen: Ja, Du bist mit dieser Meinung nicht allein. Ich könnte jetzt etwas anderes behaupten, aber das würde Dir nur teilweise helfen. In diesem Beitrag will ich Dir Tipps und Tricks in die Hand geben, um immer mehr Sicherheit zu gewinnen, damit Du diese Angst aus Deinem Kopf bekommst. Ich beantworte für Dich die Frage: wie kannst Du ein Bild abzeichnen oder abpausen?

Denn sind wir ehrlich: Auto fahren lernt man nicht, indem man einfach ins Auto gesetzt wird. Auch dort fängt man mit einfachen Übungen an, und erhöht den Schwierigkeitsgrad Schritt für Schritt. Und wie beim Autofahren, mit der Übung kommt auch die Sicherheit und auch die Fähigkeit. Und bald kannst Du von Dir behaupten: „Ich kann zeichnen!“.

Also ein Bild abzupausen oder abzuzeichnen ist völlig Ok. So fangen alle an!

Wie soll ich anfangen?

Das Wichtigste ist es, Dich nicht unter Druck zu setzen. Jede fängt mal an und mit jedem Versuch lernst Du und Deine Hand dazu. Zeichnen zu lernen ist wie ein Handwerk: Du bringst Deiner Hand bei, die Bewegungen auszuführen und Deinem Auge, die Dinge so zu sehen, dass Du sie auch malen kannst. Aber einfach nur darauf los zu zeichnen kann sehr frustrierend sein. Das Resultat kann sich nicht immer sehen lassen, und die Übungsideen fehlen.  

Du findest überall Inspirationen. Ob draußen im Grünen oder in den Straßenschluchten oder drinnen in Magazinen, im Internet oder in der Familie. Fange nicht sofort an zu zeichnen oder zu malen, sondern fotografiere die Welt um Dich herum. Oder nimm Bilder aus Zeitschriften, die als Basis für Deine Übungen dienen sollen. Du kannst viele Journale und Hefte nutzen, ich mag zum Beispiel die Bilder in Happinez, Daphne’s Diary und Flow. Dort finde ich tolle Bilder zum Abpausen. Du kannst natürlich aber auch andere Zeitschriften nehmen.

Fotos sind für mich als Startpunkt ideal: Du musst Dich nicht um das Thema Bewegung kümmern. Du hast alle relevanten Informationen zweidimensional aufs Papier gebannt.

Wo findest Du Bilder zum Abzeichnen oder Abpausen?
Am einfachsten ist es, eigene Bilder oder Selfies zu benutzen. Ansonsten findest Du in Zeitungen, Magazinen und Broschüren schöne Motive, die Du dafür hernehmen kannst. Allerdings: vergiss nicht das Copyright. Für den Eigenbedarf ist es natürlich kein Problem. Sobald Du aber Deine Zeichnungen z.B. auf Instagram oder Facebook teilst, solltest Du die Quelle, bzw. den Fotografen mit angeben. Auch alleine um ihn/ihr für die tolle Arbeit zu danken und um Anerkennung zu zollen.

Selbstbildnis nach dem Abpausen

Bilder abpausen und abzeichnen

1. Ein Bild abpausen mit Pauspapier

Am einfachsten ist es am Anfang Bilder abzupausen. Dafür benötigst Du Abpauspapier. Ich benutze das Saral Transferpapier: dieses gibt es nicht nur in Graphit, sondern auch in blau, rot, gelb und weiß. Letzteres eignet sich insbesondere auf dunkles Papier. Oder Du kannst die Rückseite des Fotos mit Deinem Bleistift anschwärzen oder Wachskreiden dafür benutzen.

Ich empfehle Dir das Papier auf einer Unterlage festzumachen. Weder das Papier noch das Foto sollten sich bewegen. Zwischen Foto und Papier kommt das Abpauschpapier. Du solltest das Pauspapier und das Foto leicht anheben können: so kannst Du immer nachsehen, ob Du alles übertragen hast.  Nun kann es also los gehen: Du kannst die Konturen des Gegenstandes oder Gesichtes nachfahren. Das an sich ist schon eine wichtige Übung: Deine Hand und Dein Auge lernen zu sehen und das Gesehene zu übersetzen. 

Fange mit den Konturen an. Lass es aber nicht dabei bewenden. Zeige die dunklen Stellen mit einer Schraffur an. Und vergiss nicht die wichtigsten Teile auch abzupausen. Beim Gesicht wären dies die Augen, der Mund, die Haare. Versuche mit dem Handrücken nur wenig Druck auszuüben: sonst überträgst Du auch Graphitschlieren auf das Papier. Erst wenn Du mit dem Abpausen des Bildes fertig bist, solltest Du das Pauspapier und das Foto ablösen und entfernen.

2. Bilder direkt abpausen mit einer Lichtbox oder mit Transparentpapier

Den gleichen Effekt in umgekehrte Reihenfolge kannst Du auch mit einer Lichtbox oder der gleichnamigen App auf Deinem Tablett erreichen. Du legst das Bild (bei eigenen Bildern solltest Du diese unbedingt auf Kopierpapier drucken!) auf die Lichtquelle. Im Gegenlicht kannst Du bei dünneren Papieren das Tier oder die Blume im Hintergrund gut erkennen und kannst diese abzeichnen. Du kannst natürlich auch Bilder direkt von dem Smartphone oder vom Tablett abzeichnen, benutze dafür einen spitzen Bleistift.

Wenn es vor allem darum geht zu üben, kannst Du auch auf Transparent- oder Backpapier zeichnen. Dafür benötigst Du keine Lichtquelle hinter dem Bild, Dein Zeichenpapier ist dünn genug. 

Du kannst auch beides miteinander kombinieren: Du kopierst mit Backpapier oder Transparentpapier die Form. Im Nachgang wird die Rückseite mit Wachspapier eingedeckt. Du kannst nun Dein Papier wie Abpauspapier benutzen, um Dein Bild abzupausen.

3. Bild durchstechen

Solltest Du kein Abpauspapier zu Hand haben, und keine Lichtbox besitzen, oder einfach den Schwierigkeitsgrad erhöhen, kannst Du mit einem spitzen Bleistift das Foto an strategischen Stellen durchstechen und so Schlüsselpunkte kennzeichnen. Anschließend kannst Du auf dem Papier die Punkte verbinden (wobei Du jetzt mehr hineininterpretieren musst) und so Dein Bild fertigstellen.

4. Konturen nachzeichnen oder nachmalen

Eine Übung, die ich Dir in dieser Phase auch empfehlen kann, ist mit Acrylfarbe direkt über Deine Fotos zu malen. Diese werden auf dickeres Papier ausgedruckt, oder Deine Magazinbilder werden auf Mixed Media Papier aufgeklebt. Schütze die Motive mit Matt Medium und dann kann es los gehen.

Verfolge nun mit Acrylfarben auch hier die Konturen und fülle die Farbflächen aus. Spiel mit den Farben: entweder versuchst Du, den genauen Ton zu treffen, oder spielst mit anderen Farbkombinationen. Diese Übung ist insbesondere hilfreich, wenn Du ein Schwarz-Weiß-Bild benutzt. So lernst Du das Spiel von Schatten und Licht besser zu verstehen und umzusetzen.

Hier ist das benutzte Raster leicht zu erkennen

Bereit für das freihändige Zeichnen

Gitternetzlinien einsetzen

Wenn Du Dich sicher genug fühlst, kannst Du den nächsten Schritt wagen: Teile Dein Bild in 8 gleich große Teile ein. Mit Hilfe eines Gitters versuchst Du Dich vom Objekt zu lösen und von der großen Herausforderung. Dein Ziel ist es jetzt, das Gitter zu benutzen, um Schritt für Schritt Dein Bild aufzubauen. Anfangs sollte das Gitter auf Deinem weißen Blatt die gleiche Größe haben. Später kannst Du die Maße mit der Erfahrung vergrößern oder verkleinern. Arbeite in diesem Fall am Besten mit quadratischen Feldern, so musst Du nicht immer umrechnen.

Das Ziel ist es, zu abstrahieren: das Bild wirklich anzuschauen. Nicht zu malen, was Dein Gehirn Dir immer gesagt hat, sondern wie ist diese Linie wirklich? Ist sie wirklich gerade, welchen Winkel, und welche Schattierungen gibt es? Bist Du mit dem Endresultat immer noch nicht zufrieden? Drehe beide Bilder auf den Kopf und versuche mit Hilfe der Gitternetzlinien, das Bild nochmals zu zeichnen.

Vereinfachung

Als letzte Idee wollte ich Dir noch die Vereinfachung vorschlagen. Mit dem Abpausen oder dem Abzeichnen hältst Du Dich an die Realität, aber Du kannst auch ein Bild abstrahieren. Zum Beispiel besteht ein Gesicht aus einem Kreis, zwei Punkten und einer Kurve. Jeder der ein Smiley sieht, erkennt es als Gesicht. Versuche also beim freihändigen Zeichnen Dich darauf zu fokussieren, nur die wichtigsten Linien zu malen. Lass das Auge vom Zuschauen sich selbst den Rest dazu zu denken. Wie das bei Gesichtern funktionierst lernst Du bei meinem Gesichter-Kurs.

Und nun?

Alle Methoden haben ihre Vorzüge. Ich mag das Abpausen mit Transparentpapier sehr, da ich das Bild zweimal nachzeichnen muss: Ich lerne also doppelt! Wenn Du regelmäßig zeichnest und diese verschiedenen Ideen umgesetzt hast, wirst Du auch versuchen wollen, ohne Hilfe zu zeichnen und zu malen. Fange vielleicht mit Blumen, Menschen oder einem Thema an, das Dich inspiriert. Fokussiere Dich auf ein Thema und erweitere nach und nach Dein Repertoire. Ich empfehle Dir meinen Beitrag "Zeichnen lernen". Dort zeige ich Dir, wie Du frei ein Objekt zeichnen kannst.

Hast Du keine Zeit zum Üben und willst trotzdem Erfolgserlebnisse haben? Diese kleinen Übungen zum Thema "Bilder abzeichnen und abpausen" ermöglichen Dir mit einfachen Mitteln, schnell kleine Zeichnungen zu erstellen. So kannst Du stolz von Dir sagen: „Ich kann zeichnen“. Wunderbar und herzliche Gratulation! Du solltest nun viele kleine Werke erstellt haben, die Du stolz präsentieren kannst, und weitere werden bestimmt folgen. Viel Erfolg!

Autor Karli S.

Ich bin eine leidenschaftliche Art Journalerin & Mixed-Media Künstlerin und begleite Dich auf Kreatives Leben. Bei Fragen und Anregungen wende Dich einfach an fragen@kreatives-leben.com

Karli S.

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